Verein Waisenmedizin sucht Helfer

Freiburger Verein könnte entstellende tropische Hautkrankheit heilen – wenn er genügend Geld hätte

Der gemeinnützige Verein Waisenmedizin e.V aus Freiburg hilft armen Menschen, die verursacht durch einen infizierten Insektenstich an einer sehr schlecht heilenden Wunde leiden. Hauptsächlich betroffen sind Menschen aus Afghanistan, Iran, Irak, Syrien und den nordafrikanischen Staaten.

Der Verein hat ein spezielles preiswertes Wundgel (10-20 Euro pro Heilung) erfunden, das nachweislich die kosmetisch akzeptable Heilung der Wunde in etwa 1 -2 Monaten bei den Patienten ermöglicht. Ohne Behandlung verheilen die Wunden in etwa 12 Monaten und hinterlassen entstellende Narben, die für die Betroffenen zur sozialen Ausgrenzung führen können.

Der Heilerfolg wurde auch in kleinen kontrollierten Klinikstudien nachgewiesen und in anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Das Gel wurde speziell für den einfachen, direkten Gebrauch durch die Patienten entwickelt, die oft in Krisengebieten leben, in denen eine ärztliche Betreuung schwierig bis unmöglich ist.
Das Ziel des Vereins ist, die Produktion und kostenlose Verteilung des Gels an die Krankenstationen in den betroffenen Ländern zu ermöglichen und dafür benötigt der Verein Spenden und zahlende Mitglieder. Um noch mehr leidenden Menschen zu helfen, werden weitere aktive Mitglieder dringend gesucht.

Informationen für Fachkreise

Sandfliege sticht und falls sie infiziert ist bringt die Leishmania Keime unter die Haut

Ein Stich verursacht große hässliche Narben

Es geht um Stiche der Sandmücke, die in den Ländern Nordafrikas, des mittleren Orients bis nach Afghanistan vorkommt und beim Stich die sogenannte Haut-Leishmaniose übertragen kann. Dabei entstehen auf der Haut im Umfeld des Stiches bis zu mehrere Zentimeter große, geschwürige, an Lepra erinnernde Wunden, in denen sich die Leishmaniose Erreger vermehren und die auf übliche Behandlungsformen schlecht ansprechen. Oft bleiben gerade an unbedeckten Hautflächen im Gesicht und an den Händen entstellende Narben zurück, die aber mit einem vom Verein entwickelten Gel narbenlos abheilen würden.

Es trifft immer die Armen und Schwachen

Es geht also um Länder, deren Gesundheitsversorgung meist in prekärer Verfassung ist, und deren Bevölkerung teilweise durch Kriegsfolgen oder Bürgerkrieg unter extrem schlechten Hygieneverhältnisssen oder in Notlagern lebt (Syrien, Irak, Afghanistan seien hier genannt) – aber betroffen sind auch Iran, Libyen und Algerien. Und genau diesen meist bettelarmen Menschen versucht der gemeinnützige Verein Waisenmedizin e.V. aus Freiburg zu helfen. Das Wort Waisenmedizin (im englischen Sprachgebrauch orphan drugs) bezeichnet Medikamente oder Medizinprodukte, die für `verwaiste` Krankheiten eingesetzt werden, – die also nicht im Fokus der Pharmaindustrie stehen oder für diese uninteressant sind wegen geringer Umsatz- und Renditechancen.

Für nur 10 Euro narbenfrei sein – ist möglich!

Der Verein hat für diese Wunden das Gel LeiProtect entwickelt und lässt dies in einer Universitätskrankenhausapotheke herstellen. Das Gel wirkt nachweislich gut und hat keine Nebenwirkungen. Dazu wurde unter dem Schutz des Bundeswehrmandates in Afghanistan 2013 im öffentlichen Krankenhaus von Masar-I-Sharif zwei gut dokumentierte Studie mit 178 Patienten durchgeführt. Die hervorragenden Ergebnisse wurden 2014 in zwei renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. Im Schnitt heilten die oft schon Monate bestehenden Wunden innerhalb von 5-10 Wochen unter der Behandlung mit dem unbedenklichen Gel ab.


Leishmania (normaler Fall) – vor und nach der Behandlung mit dem Gel

Die Behandlung ist mit deutlich geringeren Kosten verbunden (ca 10 Euro bis zur Heilung), als die gegenwärtig eingesetzten Antimonpräparate – einem Schwermetall mit erheblichem Nebenwirkungspotential, das dem Arsen ähnlich ist. Ein schöner Erfolg der nun schon 18 Jahre dauernden Bemühungen der Vereinsgründer, – beide Professoren einerseits der Medizin und andererseits der Pharmazie, sollte man meinen!

Kleinem Verein fehlt das Geld zum Helfen

Doch um ein solches Medizinprodukt in größerem Umfang in Umlauf zu bringen, bedarf es einer behördlichen Zulassung oder CE Zertifizierung, ohne die selbst in den betroffenen armen Ländern das Gel nicht ins Land gelassen wird – und da wird es hochbürokratisch, zeitaufwendig und extrem kostspielig. Und an diesem Punkt kommt ein gemeinnütziger Verein immer wieder an seine Grenzen. Sanktionen wie derzeit der USA gegen Iran lassen selbst solche humanitären Projekte an ideologischen Barrieren scheitern, während in früheren Jahren das Gel LeiProtect auch im Iran erfolgreich eingesetzt worden war.

Anerkannte Experten opferten Jahre ihrer Freizeit für den „guten“ Zweck

Wer steht hinter diesem Verein? Es sind in erster Linie die bereits erwähnten beiden Professoren Kurt-Wilhelm Stahl und Kurt Bauer. Letzterer hat Pharmazie studiert und dann 18 Jahre in der Pharma-Industrie gearbeitet. Er wurde 1977 zum Professor für pharmazeutische Technologie an der Universität Freiburg ernannt. Er ist pensioniert und hat in seiner aktiven Zeit mehr als 80 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Auch Prof. Stahl, der über 50 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht hat, ist eigentlich pensioniert, – hat aber in den vergangenen Jahren immer wieder die Vereinsarbeit maßgeblich betreut und vor Ort, – also in Afghanistan, Iran und Algerien den Einsatz und die Studiendokumentation der Behandlungen initiiert und überwacht.

Ihre Spende kommt direkt bei den Leidtragenden an

Beide hoffen auf Unterstützung durch weitere aktive Mitglieder des derzeit nur 20 Personen umfassenden Vereines. Die Produktion (Deutschland) und die Verteilung sowie der bisher kostenlose Einsatz des Gels in den Krankenstationen in den betroffenen Ländern ist teuer und der Verein möchte auf diesem Weg um Spenden und zahlende wie auch um aktive Mitglieder werben.

 

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