Projekte

Waisenmedizin e.V. Deutschland entwickelt derzeit LeiProtect® (flüssiger Wundverband) als Medizinprodukt und hat eine Sonderzulassung des BfArM für LeiProtect® um durch Haut-Leishmaniose hervorgerufene Wunden in Deutschland zu behandeln. LeiProtect® ist ein flüssiger Wundverband, der auf der Wunde aushärtet wodurch ein Schutzfilm entsteht.

Das Wichtigste zu LeiProtect® auf einen Blick

Was ist so besonders an LeiProtect® ?
Warum benötigt LeiProtect® eine CE Zertifizierung?
Wo wird LeiProtect® hergestellt?
Woraus besteht LeiProtect®?
Wie sieht eine Leishmainia Wunde aus und wie ist der Heilungsverlauf?
Kann LeiProtect die Leishmania Wunden schneller heilen als übliche Heilmittel?

Was ist so besonders an LeiProtect® ?

LeiProtect wurde in Zusammenarbeit mit Prof. em. Dr. Kurt Bauer, dem ehemaligen Lehrstuhlinhaber für Pharmazeutische Technologie an der Universität Freiburg entwickelt. Prof. Bauer war auch lange Zeit in der Pharmazeutischen Industrie tätig.
Der Fokus der Entwicklung lag auf der Anwendung bei den Patient:innen. Diese leben oft in schlechten hygienischen Verhältnissen, daher ist LeiProtect® autosteril und kann einfach von einem 1 Liter Voratsbehälter über einen Adapter direkt in eine handelsübliche kleine Spritze ohne Kontakt zur Außenwelt abgefüllt werden. Üblicherweise werden dem Patienten wenige Milliliter mitgegeben, die für eine 7-tägige Behandlung ausreichen.
Die Resultate der klinischen Studien sind hier aufgelistet.

Warum benötigt LeiProtect® eine CE Zertifizierung?

Auch die unterentwickelten Länder lassen den Import von Medizinprodukten ohne Zertifikat einer international anerkannten Behörde nicht zu. Deshalb muss der Verein Waisenmedizin die in Europa geltende CE Zertifizierung durchführen.
Seit 2020 werden wir von Dr. von Martius, – Medical Technology Consultant – beraten, um die CE Zertifizierung voranbringen zu können.

Wo wird LeiProtect® hergestellt?

LeiProtect®  wurde von der Klinikapotheke in Erlangen hergestellt. Nun haben wir einen zertifizierten Hersteller von Medizinprodukten gefunden, der ab 2023 LeiProtect® für unseren Verein produziert. Auch der von der Firma Ystral an uns gespendeten Mischer zum blasenfreien Mixen des Gels wird beim neuen Hersteller eingesetzt.

Woraus besteht LeiProtect®?

Die in der Rezeptur von LeiProtect® verwendeten Stoffe sind bis auf einen Stoff in Pharma Qualität verfügbar.
Der Arbeitskreis von Prof. Philipp Kurz im Chemischen Institut der Universität Freiburg hat uns bei der nicht einfachen Reinigung, des nur als technische Qualität verfügbaren Stoffs, sehr geholfen. Insbesondere durch Semra Genc, die bei Prof. Kurz promoviert, wurde dessen Reinheit erheblich gesteigert. Ausgehend von einem Kolloquium 10/2019 hat der AKKU (Arbeitskreis Kurz) sich intensiv um die zugrundeliegenden chemischen Aspekte gekümmert. Dafür ist der Verein außerordentlich dankbar.

Wie sieht eine Leishmainia Wunde aus und wie ist der Heilungsverlauf?

Darstellung eines gelungenen Heilungsverlaufes von Leishmania nach Anwendung mit LeiProtect® (Case Report von 2022).

Kann LeiProtect® die Leishmania Wunden schneller heilen als übliche Heilmittel?

Dies konnte der Verein in mehren Klinischen Studien nachweisen. Die beiden wichtigsten sind im Folgenden aufgelistet.

Klinische Phase II Studie Nr. 1

Jebran, A. F., Schleicher, U., Steiner, R., Wentker, P., Mahfuz, F., Stahl, H.-C., Amin, F. M., Bogdan, C., & Stahl, K.-W. (2014). Rapid Healing of Cutaneous Leishmaniasis by High-Frequency Electrocauterization and Hydrogel Wound Care with or without DAC N-055: A Randomized Controlled Phase IIa Trial in Kabul. PLoS Neglected Tropical Diseases, 8(2), e2694.
https://doi.org/10.1371/journal.pntd.0002694

Diese Studie als PDF Download

Klinische Phase II Studie Nr. 2

Stahl, H. C., Ahmadi, F., Schleicher, U., Sauerborn, R., Bermejo, J. L., Amirih, M. L., Sakhayee, I., Bogdan, C., & Stahl, K. W. (2014). A randomized controlled phase IIb wound healing trial of cutaneous leishmaniasis ulcers with 0.045% pharmaceutical chlorite (DAC N-055) with and without bipolar high frequency electro-cauterization versus intralesional antimony in Afghanistan. BMC Infectious Diseases, 14(1), 1–12. https://doi.org/10.1186/s12879-014-0619-8

Diese Studie als PDF download